
© Büro für urbane Projekte
Ort: | Region Schwarzatal |
Landkreis: | Saalfeld-Rudolstadt |
Einwohnerzahl: | 31.000 |
Verwaltung: | Verwaltungsgemeinschaft Bergbahnregion/Schwarzatal, Verwaltungsgemeinschaft Mittleres Schwarzatal, Bad Blankenburg, Gemeinde Rottenbach, Gemeinde Goldisthal |
"Zukunftswerkstatt Schwarzatal" (Thüringen)

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Im Schwarzatal in Südthüringen hat sich aus der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft TourismusRegion Rennsteig-Schwarzatal, die durch die LEADER Aktionsgruppe Saalfeld Rudolstadt (LAG) getragen wird, die Initiative „Zukunftswerkstatt Schwarzatal“ herausgebildet. Ihre Mitglieder, die sich aus Vereinen und Einzelpersonen mit Schnittstellen zu Politik und Verwaltung, zu regionalen Betrieben sowie zum LEADER-Management zusammensetzen, engagieren sich gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung der Region Schwarzatal.

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Als Reaktion auf rückläufige Gästezahlen sowie die spürbaren Auswirkungen des demografischen Wandels hat sich die „Zukunftswerkstatt Schwarzatal” das Ziel gesetzt, neue Lösungen für alte Probleme zu finden und positives kreatives Denken in Bezug auf das Leben in der Region mit ihren Menschen und Potenzialen anzustoßen. Die Handlungsfelder der Initiative sind dabei eng mit den Zielen der LAG verknüpft und begründeten eine Zusammenarbeit mit der IBA-Thüringen.
Innerhalb der Initiative befasst sich die „Arbeitsgruppe Baukultur“ schwerpunktmäßig mit den traditionellen Gebäuden und Beherbergungsstätten im Stil der „Sommerfrische-Architektur“. Diese in ihrer Gestaltung markanten Bauten kamen im 19. Jahrhundert auf, als im Zuge der voranschreitenden Industriealisierung Städter zunehmend das Land für einen sommerlichen Erholungsaufenthalt aufsuchten. Nahezu in jedem Ort des Schwarzatals existieren noch Gebäude aus der Zeit der Sommerfrische, viele davon sind jedoch spätestens seit dem wirtschaftlichen Einbruch des Tourismus in den frühen 1990er Jahren von Leerstand betroffen und sehen einer ungewissen Zukunft entgegen.

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Die Initiative will mit ihrem Engagement auf die drohende Gefahr des Verlustes der Ortsbild prägenden und Identität stiftenden Gebäude aufmerksam machen, Möglichkeiten des Umgangs und der künftigen Nutzung mit den Objekten ausloten und das touristische Potential der Sommerfrische-Architektur auf regionaler Ebene aktivieren.
Unterstützung im Rahmen von Baukultur konkret

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Das Forschungsteam hat als Unterstützungsleistung mit der „Arbeitsgruppe Baukultur“ in mehreren Arbeitssitzungen einen Fahrplan für eine temporäre Zusammenarbeit entwickelt. Dabei wurde deutlich, dass ein Unterstützungsbedarf in mehreren Handlungsfeldern besteht. Zum einen müssen vorhandene Grundlagen zur Bearbeitung des Themas Sommerfrische sowie zu den Bestandsbauten verfestigt und aufbereitet sowie um weiterführende Erkenntnisse ergänzt werden. Zum anderen muss die regionale Bedeutung der „Sommerfrische-Architektur“ in der Verknüpfung von Baukultur und Tourismus gemeindeübergreifend vermittelt werden. Ferner sollte aus den Aktivitäten der Initiative eine auf die Zukunft ausgerichtete Strategie für ein künftiges abgestimmtes Handeln abgeleitet werden.
Den Schwerpunkt des Forschungseinsatzes wird die gemeinsame Durchführung einer Konzeptwerkstatt im Juli 2015 bilden. Hier wird es in einem intensiven Arbeitsprogramm darum gehen, die Initiative in ihren Bemühungen um die Förderung einer regionalen Baukultur unter dem Label „Sommerfrische-Architektur“ mit praktischen Hilfestellungen voranzubringen: Wie kann Aufmerksamkeit für den traditionsreichen Bautyp im Schwarzatal erzeugt werden? Welche Objekte stehen zur Diskussion, welche Wertigkeit haben sie und was sind ihre Potenziale? In welchem räumlichen Zusammenhang stehen sie in Bezug auf den regionalen Kontext? Dies sind aktuelle Arbeitsfragen, die ebenso beantwortet werden sollen, wie solche zur Struktur und Arbeitsweise sowie zur Kommunikation und Vernetzung der Initiative.
Schließlich wird in der Werkstatt der „Aktionstag Sommerfrische Schwarzatal“ vorbereitet. Mit dieser für September 2015 geplanten Veranstaltung will die Initiative, begleitet durch das Forschungsteam, die Ergebnisse der Konzeptwerkstatt einer breiten Öffentlichkeit sowie Multiplikatoren und Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung vorstellen.